Montag, 11. Mai 2015

AC/DC, Vintage Trouble, 8. Mai 2015, Zeppelinfeld Nürnberg

Als der Briefzusteller gegen 14 Uhr des gleichen Tages ankam war die Anspannung groß. Der Kartendealer hatte, wie sich nun herausstellte, die Billets später als vereinbart zugeschickt und so war zittern bis zum letzten Moment angesagt. Letztlich war die ganze Aufregung umsonst, fanden sich die sehnsüchtig erwarteten Eintrittsberechtigungen doch rechtzeitig im Briefkasten.
Nach einem flotten Mittagssnack hieß es nun also hurtig in Fränkische aufzubrechen, hatte der Bahnstreik die Situation auf der A3 doch noch verschlimmert. Mit der Anreise über Fulda fand sich glücklicherweise aber eine entspannte Alternative und so enterten wir gegen 18 Uhr die Nürnberger Stadtgrenze zum vorgezogenen Muttertagsausflug.

Eine halbe Stunde später fanden wir uns schon am Dutzendteich ein, um den musikalischen Abend bei Dosenbier und miserablem Fastfood einzuläuten. Am Eingang herrschte für etwa 80.000 Besucher Entspannung pur. Offensichtlich waren die meisten Besucher bereits auf dem Gelände, was sich beim Blick über die Massen auf der Eingangstreppe bestätigte. Einen kurzen Rundgang später fanden wir uns in zweiter Reihe, und damit leider recht weit von der Bühne entfernt, ein. Nun ja, wer zu spät kommt und so…

Vintage Trouble hatten ihr Set schon lange begonnen und boten einen unterhaltsamen Soul-Reigen. Bei Bekanntgabe der Vorgruppe quollen die Netzwerke vor Abneigung nur so über, heute schienen die Massen aber wirklich nicht abgeneigt, sich auch einmal etwas anderes als die immer gleichen Riffs anzuhören. Drei Lieder später war dann auch schon Schluss und eigentlich hätte ich gerne noch etwas mehr gehört. Auch wenn es stellenweise schon ein brutaler Klischeeaufzug war. Da der Zeitplan vom Veranstaltung vorab veröffentlicht wurde wusste man, dass es exakt um viertel vor neun losginge, und dem war dann auch so. 

Begleitet von einem kinoreifen Einspieler (irgendwas mit Weltall, Feuerball, glühendes AC/DC-Logo schlägt ein und so…) starteten AC/DC mit dem namensgebenden Lied der aktuellen Scheibe, bevor die Stimmung mit Shoot To Thrill schon beim zweiten Lied in die Höhen schoss. Mit einer gelungenen Auswahl einiger der größten Hits wurden die folgenden zwei Stunden zwischen (wenig) Blues und (umso mehr) Hardrock zelebriert. Lieder, die für mich immer etwas entspannendes hatten (z.B. The Jack) wurden gänzlich ausgespart und entsprechend flott war die Zusammenstellung. Auf der Bühne fand sich zwar ein neues Bandmitglied ein, ansonsten die übliche Schau. Angus wirbelt immer noch über die Bühne (okay, die Sprünge werden niedriger) und Brian Johnson schreit sich die Seele aus dem Leib.
Der Klang war selbst weit von der Bühne entfernt erste Sahne und ich glaube es gab niemanden, der enttäuscht nachhause ging. Dass x Alben komplett aus der Setlist fielen, lässt sich bei der Fülle an verfügbaren Songs leider nicht vermeiden.

Man kann von dem ganzen Brimborium was Bühnengestaltung und Merchandising angeht, halten was man will. Aber eins steht fest: Man muss diese Band einmal (und immer wieder) live gesehen haben und sie zeigen sich immer wieder als eine der Besten ihrer Kunst.

Durch die exzellente Organisation wurde der Rückweg in Rekordzeit absolviert und so nickte ich gegen halb drei mit ordentlich Ohrengeräuschen weg. Danke! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen